Bukarest – Bahn und weg

Da wären wir wieder. 2019 endete unsere Reise hier, nun haben wir knappe 7h um ein bisschen mehr von Rumäniens Hauptstadt zu erleben.

Wie ich es auf Reisen mit Ortwin gewohnt bin, existiert schon bevor wir aus dem Zug aussteigen, ein grober Plan, was zu tun und vor allem, was zu essen ist. Schon am Bahnhof trifft mich die Reizüberflutung. Eine Mischung aus bekanntem und fremdem. Nestea, BurgerKing, Subway, McDonalds und so ziemlich alles an Getränken, was auch in Berlins Spätis steht, leuchtet auf uns herab. Wie mag das früher gewesen sein, als Urlaub noch mit ungewohnt und unbekannt allitierierte?

Eine U-Bahnfahrt später – sehr angenehm, wir checken mit der Kreditkarte ein und die Fahrt kostet ~60 Cent – sind wir fast schon auf einem Markt. Hier gibt es alles. Wenn es nicht aus Plastik ist, kann es vermutlich verzehrt oder angezogen werden.

Ich möchte mich an die Füße einer rumänischen Oma heften und ihr bis zum Kochtopf folgen

Unsere Arbeitsteilung in Marktsituationen ist simpel: Ortwin geht, steht und besorgt Dinge. Ich warte und harre der Dinge, die da kommen und verzehrt werden sollen.

„Traubensaft oder Wein – ich konnte mich nicht entscheiden und habe sicherheitshalber von beidem einen Liter genommen“

Ausbeute auf dem Markt sind traditionell gefüllte Paprika, eine Bohnensuppe mit Speck und dazu Polenta. Zum Nachtisch Gebäck und eine Honigwabe sowie 2L Saft/Wein im Gepäck. Mit gefüllten Mägen und Taschen wandern wir durch die Stadt und besetzen nacheinander zwei Parks. Während Ortwin das Internet leer liest, lese ich in meinem ersten Reiseroman von Lieblingsautor Andreas Eschbach. Auch im Park muss man sich nicht um unseren Blutzuckerspiegel sorgen – Verpflegung aus dem Manner-Store in Wien ist noch zur Genüge im Gepäck.

Weiter geht es mit zwei Kugeln Sorbet für mich und nach 10 Minuten Warteschlange mit einer Teigtasche für Ortwin. (Wir sind wohl ins Hipster-Viertel Bukarests gelangt)

Es geht schon auf die zwanzigste Stunde des Tages zu, als wir schweren Magens beschließen, den Weg zum Flughafen anzutreten. Nein, wir fliegen nicht. Von dort geht der FlixBus nach Varna, denn nach Bulgarien fährt nur einmal am Tag ein Zug (sehr langsam) und das ließ sich leider im engen Zeitfenster bis zur Abfahrt der Fähre nicht finden. Eine Stunde Busfahrt zum Flughafen, 22 Uhr Abfahrt FlixBus, 4:40 Uhr Ankunft in Varna.

Ortwins Argumente dagegen sich für die Reise von mir einwickeln zu lassen: Umweltschutz, verkompliziert angeblich das umsteigen und die Ästhetik leidet. Ich lasse den Umweltschutz gelten und diskutiere nicht lange.

Hier noch eine lose Sammlung Momentaufnahmen mit Ortwin. Wir melden uns dann aus Bulgarien wieder.