Ende Juni diesen Jahres bekam ich von einer Kundin die Fähre von Burgas nach Batumi empfohlen, als ich von einer geplanten Reise nach Georgien berichtete. Solche Empfehlungen sind Gold wert und haben unsere Reise direkt um ein weiteres Fortbewegungsmittel ergänzt
Normalerweise haben wir unsere Zugverbindungen vom Mann im Sitz 61 – Schiffe hatten wir bis dato nicht für längere Strecken genutzt.
Die Buchung der Fähre verlief abenteuerlich. Eine erste e-Mail mit Anfrage für zwei Personen für den 13.09. wurde freundlich aber bestimmt auf einige Wochen später vertröstet.
Pls contact us 2 weeks prior departure again on this correspondence to advise type of accommodation we can confirm for this departure.
Uns blieb vorerst die Unklarheit, ob wir auf die Fähre setzen oder einen Plan B bräuchten. Dann aber auf Nachfrage die erlösende Nachricht:
We confirm as requested.
13./9 –cabin for 2
Rate -740 eur
Cash upon check in on Fri /16-17.00h.
On disposal.
Details wie “payment & check in is only possible until 17.00h” stellten uns zwar vor leichte Probleme, letzten Ende aber alles möglich. So reisten wir mit einer Ladung Bargeld aus Wien an und bekamen sogar noch vor 17 Uhr unsere Tickets ausgehändigt. Bloß doof, dass unser Gepäck noch am Bahnhof lag. Also eine halbe Stunde Fußmarsch zurück, auf dem Rückweg noch Shampoo und ein paar Snacks eingepackt und ab aufs Schiff.
Vor dem Schiff kontrolliert der Zoll unsere Pässe und Rucksäcke. Dann geht es über die einzige Rampe hinein in den Bauch. Ein Matrose entwertet unser Ticket und weist uns den Weg zur Reception. Eine steile Metalltreppe nach oben. Es riecht nach Öl, Maschinenraum und Abgasen. Während wir nach oben steigen, rollt ein weiterer LKW an Bord.
Am Ende der Treppe öffnet sich nach einem langen Gang eine Aussicht auf Schiff, Hafen und Meer der mir die Sprache verschlägt. Es ist alles so gigantisch groß und so weitläufig. Der schwimmende Koloss aus Metall beherbergt für die nächsten drei Nächte nicht unzählige große und kleine Fahrzeuge sondern auch all die Menschen hinterm Steuer und fahrzeuglose Reisenden wie uns.
Was folgt ist eher unspektakulär: Ein weiterer Check-In, Bezug der Kabine und Körperreinigung / Abendessen (wir haben uns aufgeteilt). Mehr zur Kabine, der Verpflegung und dem Leben als Leichtmatrosen a Deck einer Fähre auf dem Weg nach Georgien folgt. Allerdings evtl. mangels Internetverbindung erst ab Montag (Alternativ spenden Sie bitte, das Internet a Board kostet Gerüchten zur Folge 5€/GB).